Genf (Schweiz), 08.04.2007 wikinews – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat unlängst eine Empfehlung für die Beschneidung von Männern herausgegeben. Die Beschneidung der Penisvorhaut verringert neuesten Studien zufolge das HIV-Ansteckungsrisiko beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr. Dieses liegt nämlich, so zeigen in Afrika durchgeführte Studien, bei beschnittenen Männern bis zu 60 Prozent niedriger als bei unbeschnittenen. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht geklärt. Die WHO weist in ihrer Empfehlung jedoch ausdrücklich darauf hin, dass die Beschneidung keinen vollständigen Schutz gegen AIDS bieten kann und daher nicht die einzige Schutzmaßnahme sein sollte. Die AIDS-Prävention stützt sich bisher auf mehrere Maßnahmen, die jetzt durch die Empfehlung zur Beschneidung von Männern ergänzt werden könnte. Bisher zählten dazu die folgenden Punkte: die Bereitstellung von HIV-Testmethoden und entsprechender Diagnosedienste, die Behandlung sexuell übertragener Krankheiten, die Förderung von Praktiken von „safer Sex“ sowie die Versorgung mit Kondomen und die Aufklärung über ihre richtige Benutzung.
Die Studien beruhen auf statistischen Korrelationen zwischen der Zahl an HIV-Infizierten und der Anzahl beschnittener Männer in bestimmten Regionen Afrikas. Laut WHO sollen weltweit etwa 665 Millionen Männer, das sind etwa 30 Prozent aller Männer, beschnitten sein.
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